Hofheimer „Lyra“ feiert

Würdigung von langjährigen Mitgliedern

Von Sonja Lehnert

Diedenbergen. In diesem Jahr wird der 1. Hofheimer Akkordeon-Verein „Lyra“ von 1893 e.V. 125 Jahre alt und feiert dies mit einem ganz besonderen Musikprogramm. Eigens für den Chor komponierte Stücke und Stücke der Zeit der Gründung werden in den Programmen der Konzerte in diesem Jahr zu hören sein. Ein Ehrungsnachmittag im Evangelischen Gemeindehaus von Diedenbergen, der sich wie eine große Familienfeier anfühlte, wurde zu Ehren der langjährigen Mitglieder veranstaltet. Es spielte das 1. Orchester Stücke mit viel Tradition wie den für den Chor komponierten „Festmarsch“ von Curt Mahr zum 75-jährigen Jubiläum oder die „Komödiantenmusik“, die der langjährige Leiter Hans-Georg Baumann komponiert hatte.

Freude am Musizieren

So wie der Verein nach seiner Gründung nicht nur Ort der musikalischen Weiterbildung und des Musizierens war, sondern auch ein Ort der Geselligkeit und Freundschaft, so wird es auch heute noch gehandhabt. Die Zweitfamilie für viele, nannte es die 1. Vorsitzende Monika Wondrak. 90 Mitglieder, davon 25 aktive, halten den Verein am Leben. Zwei Orchester, ein Kinderorchester und das fünfköpfige Ensemble-Orchester proben immer montags. Akkordeonlehrerin Birgit Heyne gibt Unterricht, und Dr. Bernhard Wondrak dirigiert die vier Stimmen und einen Bass. Seit seinem neunten Lebensjahr spiele der Dirigent Akkordeon und sei schon früh in den Verein eingetreten, sagte er. Nach mehreren Lehrgängen für Dirigenten dirigiere er seit 1994 das Orchester. Ob er als Dirigent denn noch zum Akkordeonspielen käme? „Ich spiele im Ensemble mit“, verriet er, „und beim jährlichen Herbstkonzert treten wir auch auf.“ Außerdem engagiere er sich als 1. Vorsitzender bei der Landes-Akkordeon-Bigband Hessen, wo er auch aktiv als Musiker tätig sei. Als Dirigent wähle er auch die Stücke aus, wie im Jubiläumsjahr ältere Werke, die beispielsweise 1893 komponiert wurden. Ansonsten reiche das Repertoire von klassischen Stücken bis zur Popmusik. Das ziehe auch wieder jüngere Musikerinnen und Musiker an, die ihre Freunde und Bekannten ebenfalls zu den Konzerten mitbrächten.

40 Ehrungen bei Kaffee und vielen gespendeten Kuchen sowie ein anspruchsvolles Musikprogramm wie Antonin Dvoraks „Aus der neuen Welt, 2. Satz, Largo“ und Wilhelm August Jureks „Deutschmeister Regimentsmarsch“, beides von 1893, fühlten den geselligen Nachmittag. Melanie Kahn war eigens vom Deutschen Harmonika-Verband gekommen, um die von Präsident Jochen Haußmann gezeichneten Urkunden an die Mitglieder zu übergeben. Ehrenmitglied Reinhold Euler, der leider nicht anwesend sein konnte, Kurt Deisenroth und Ehrenmitglied Georg Schwarz wurden sogar für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Hofheimer Zeitung, 11. Mai 2018